Oralchirurgie

Parodontologie

Lupenbrille zur Diagnose von Parodontologie

Parodontitis bleibt oft lange unentdeckt und kann zu schwerwiegenden Problemen führen.

„Ich bin immer regelmäßig zum Zahnarzt gegangen“, berichten uns viele Patienten, wenn wir Ihnen erklären, dass ihr Zahnhalteapparat erkrankt ist und eine Parodontitis vorliegt. Leider können auch Zahnärzte dieses Phänomen mitunter nicht präventiv verhindern. Parodontologie ist ein Gebiet der Zahnmedizin, das sich mit den Strukturen beschäftigt, die den Zahn stabil im Kieferknochen fixieren. Wenn diese beschädigt sind und nicht therapiert werden, beginnt ein schleichender Prozess, der im schlimmsten Fall mit Zahnverlust endet. Um dies nach Möglichkeit zu verhindern, kommen Sie zu uns.

Wann werden Spezialisten für Parodontologie hinzugezogen?

Bei uns in der Oralchirurgie landen meistens die „schweren Fälle“. Das bedeutet, dass häufig schon mehrere Zähne deutlich gelockert sind. Wir definieren diesen Zustand, wenn sich Zähne auf leichten Fingerdruck etwa 2 Millimeter oder gar mehr auslenken lassen. Eine herkömmliche Behandlung reicht hier nicht mehr aus. Auf dem Röntgenbild erkennen wir dann oft, dass die Zahnwurzeln nur noch zu etwa 30 Prozent im Knochen stehen.

Wie sieht eine Parodontologie-Behandlung aus?

Therapeutisch können Zahnärzte bei einer schwerwiegenden Parodontitis nicht mehr viel tun, um Zähne zu erhalten. In der Regel beschränkt sich der behandelnde Arzt darauf, hoffnungslose Zähne zu entfernen, damit die Entzündung nicht auf vergleichsweise gesunde Zähne übertritt. Im zweiten Schritt bereinigt er die Zahnwurzeloberflächen bestmöglich von der Krone bis zum Übergang in den Kieferknochen von harten und weichen Belägen. Durch diese Therapie nimmt der Entzündungsgrad des Zahnhalteapparats ab und die Zähne werden wieder fester.

Parodontitis stoppen

Nach diesem ersten „Großreinemachen“ schließt sich die sogenannte Erhaltungstherapie an, bei der dafür gesorgt wird, dass die weichen und harten Beläge nicht mehr bis unter das Zahnfleisch „wachsen“. Das lässt sich nur durch regelmäßige Prophylaxe mit professioneller Zahnreinigung erreichen.

Zahnfleischerkrankungen sind ziemlich komplex, denn...

  • Fühlen sich die Zähne alle fest an, hat man keine Krankheitseinsicht oder Leidensdruck. Wenn die Zähne jedoch alle locker sind, ist es meistens schon zu spät für Zahnerhaltungsbemühungen.
  • Bei jungen Menschen tritt Parodontitis praktisch nie auf. Ab einem Alter von 50 Jahren treten hingegen zu 90 Prozent mittlere bis schwere Zeichen einer Parodontitis auf.

Irgendwann im Laufe eines Lebens ist es sinnvoll, sich zusammen mit seinem Zahnarzt darüber zu unterhalten, welche Maßnahmen zur Gesunderhaltung des Zahnfleisches notwendig sind. Dazu reicht es leider nicht aus, dass man nur nachschauen lässt. Der Zahnarzt muss auch bestimmte Handlungen durchführen, um das Ausmaß der Erkrankung des Zahnhalteapparats überhaupt erst erkennen zu können. Eine dieser Maßnahmen ist die Erhebung des PSI, des Parodontalen Screening Indexes.

Unabdingbar: regelmäßige Prophylaxe

Nach einer Parodontaltherapie ist es wiederum nicht ausreichend, nur zum Zahnarzt zu gehen und sich seinen Stempel für das Bonusheft abzuholen. Vielmehr müssen regelmäßige professionelle Zahnreinigungen durchgeführt werden, um das Ergebnis zu sichern.

Das ist so ähnlich wie mit unseren Augen: Mit 20 tragen natürlich weniger Menschen eine Brille als im Alter von 50 Jahren. Wenn wir dann eine Brille verschrieben bekommen, können wir erst mal wieder scharf sehen. Unsere Augen sind dadurch aber nicht geheilt; wir müssen dennoch weiterhin zum Augenarzt, der kontrolliert, ob die Brillenstärke noch ausreicht oder weitere Maßnahmen erforderlich sind.

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